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#5 Use Case 5: Erntelogistik

veröffentlicht am 18.04.2022; Autor: Dr. Peter Oswald

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Prozessoptimierung durch 5G

Die Landwirtschaft ist u.a. gekennzeichnet durch ein hohes Transportaufkommen. Sowohl auf dem Feld als auch außerhalb davon werden regelmäßig große Mengen landwirtschaftlicher Güter und Betriebsmittel transportiert. Aufgrund der hohen Bedeutung der Logistik ist eine Optimierung der heutigen Prozesse durch 5G Bestandteil im Projekt 5G NortNet. Der Use Case 5 wird exemplarisch am Beispiel der Silomais- und Weizenernte behandelt, da hier viele Einflussgrößen während der Ernte zu berücksichtigen sind und komplexe Bedingungen vorliegen. Die Untersuchungen werden so angelegt, dass ein anschließender Transfer der Ergebnisse auf andere Kulturen möglich ist.

Erhöhung der Effizienz

In Use Case 5 erfolgt die Optimierung der Erntelogistik bei z. B. Silomais auf dem Feld (on-field) und z. T. bis zum Lagerort durch das Steuern von (Transport-)Fahrzeugen zum Silo, das Vernetzen von Häcksler, Abfahrer und Walzfahrzeug sowie die Einlagerung der Ernte nach Qualität bzw. Inhaltsstoffen. Ziel ist die Optimierung der Logistikprozesse bei der Weizen- und Silomaisernte mittels 5G-Technologien durch die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und der Bodenbelastung und die Vorbereitung des Ergebnistransfers in andere landwirtschaftliche Kulturen.

Schaffung einer Datengrundlage

Hierzu sind Mengen- und Qualitätserfassung bei der Ernte (idealerweise mit der Erntemaschine) und Kommunikation mit allen Elementen der Transport- und Einlagerungskette erforderlich. Zu diesem Zweck sind Erntefahrzeuge mit Sensortechnik (z. B. NIRS) sowie Telemetriemodulen auszustatten. Auf dem beernteten Schlag werden auch die Fahrtrouten der Fahrzeuge erfasst. Die Erntemaschine übermittelt dem Transportfahrzeug relevante Informationen wie die Menge des auf die Transporteinheit zu verladenden Ernteguts, Inhaltsstoffe dieser Teilmenge, Trockensubstrat-Gehalt (TS-Gehalt) und Häcksellänge (via 5G-Telemetriemodul). Gleichzeitig werden die Daten auf dem Transportfahrzeug selbst ermittelt (z. B. Gewichte, Ladevolumen) sowie die Kennwerte des Transportfahrzeugs bereitgestellt. Anhand der ermittelten Datengrundlage können bereits befahrene Bereiche ausgespart und übermäßige Bodenverdichtungen – insbesondere bei hohen Wassergehalten der Böden – vermieden werden.
Mit der beschriebenen Vorgehensweise ergibt sich eine bessere Steuerung der Massenströme und eine nach Qualität orientierte Einlagerung in verschiedene Siloanlagen oder Teilbereiche eines Silos bei reduzierter Bodenbelastung. Durch die Optimierung der Logistik dieser landwirtschaftlichen Prozesse lassen sich u.a. die Nutzungszeit und Auslastung von Transportfahrzeugen optimieren und damit der landwirtschaftliche Verkehr auf den öffentlichen Straßen reduzieren.

Anfrage

Dr. Peter Oswald
Projektleiter 5G NortNet

M. 0151/42062472
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