BLOG: Fachkräfte in Südniedersachsen

#70 Politische Beteiligung im ersten Schritt

veröffentlicht am 17.05.2023; Autor: Benjamin Schulze

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mit einem Klick auf das Bild gelangen Sie direkt zum Mitschnitt des Workshops am 28. April 2023 bei YouTube.

Eine gemeinsames Markendach will gut abgestimmt werden. Im Rahmen des „Regionalen Standortortmarketing“ startete jüngst der Beteiligungsprozess mit einem Workshop für politische Vertreter:innen. Dieser Beitrag erläutert Hintergründe, Inhalte und nächste Schritte.

Südniedersachsen ist eine attraktive Region, aber wir präsentieren unsere Stärken nicht selbstbewusst genug und vor allem nicht gemeinsam. Das muss sich ändern. Im Wettbewerb um Fachkräfte, Unternehmen, Gründer:innen und Investor:innen ist es wichtig, dass sich möglichst viele Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Politik und Verwaltung als gemeinsame Kraft, als eine Region präsentieren. Damit ist ausdrücklich keine Regionsbildung im Sinne eines Kommunalverbandes gemeint, sondern das gemeinsame Vorantreiben einer überregionalen Vermarktung unserer Region mit ihren vielen Standortvorteilen.

Aus dem Einladungstext zum Workshop

Ziele des Workshops

Gemeinsam haben die fünf kommunalen Hauptverwaltungsbeamten der Region, Landrätin Astrid Klinkert-Kittel (Northeim), die Landräte Marcel Riethig (Göttingen), Michael Schünemann (Holzminden), Dr. Alexander Saipa (Goslar) sowie Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (Göttingen), zu einem Workshop mit Kreistagsabgeordneten und Mitgliedern des Rats der Stadt Göttingen eingeladen. Der Workshop fand mit identischem Inhalt am 13. April in Northeim sowie am 28. April in Göttingen mit insgesamt über 40 Teilnehmenden statt. Im Zentrum standen in drei Blöcken die folgenden Fragen:

  1. Warum braucht eine Region heute Standortmarketing? Was macht gutes Standortmarketing aus? Und wer macht es gut?
  2. Was soll Standortmarketing für die Region leisten? Was können und wollen wir konkret durch Kommunikation erreichen?
  3. Was macht unsere Region besonders? Was hebt die Region von anderen ab?

Das Projektteam von SüdniedersachsenStiftung, WRG und GWG hat sich hierfür professionelle Unterstützung von der renommierten Agentur MODULDREI aus Dortmund besorgt. Prof. Dr. Stefan Lennardt, Charlotte Schulze Tenkhoff und Cristina Grüning gaben fundierte Impulse insbesondere zu den ersten beiden Blöcken, standen für Fragen zur Verfügung und moderierten die Veranstaltung. Den letzten Block zu den Besonderheiten der Region steuerte das Projektteam bei.

Schauen und hören Sie sich hier gerne den Mitschnitt zur Veranstaltung am 28. April 2023 in Göttingen an.

Zielsetzung

Das Regionale Standortmarketing soll dazu beitragen, dass unsere Region von den Zielgruppen (Fachkräfte, Investor:innen, Gründer:innen) positiv wahrnehmbar ist und bei diesen langfristig ein positives Image mit klarem Profil entsteht. Als Region wollen wir so mehr Aufmerksamkeit auf uns ziehen und hiesige Unternehmen bei der Arbeitskräftegewinnung tatkräftig unterstützen. Das setzt eine klare und einzigartige Positionierung der Region voraus, die im Zuge unseres Markenfindungsprozesses bis Ende 2023 erarbeitet wird. Eine Fokussierung ermöglicht es grundsätzlich, gezieltere Marketingmaßnahmen umzusetzen, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppen abgestimmt sind. Ist das Standortmarketing zu breit gefächert, besteht schließlich ein erhöhtes Risiko, dass es schwieriger wird, eine gezielte Botschaft zu vermitteln und eine klare Zielgruppenorientierung zu erreichen.

Fokus Life Science

Das einzigartige Zusammenspiel zwischen Wissenschaft, produzierendem Gewerbe/Industrie und Gesundheitswirtschaft in unserer Region ist eine regionale Stärke und ein prägendes Charakteristikum insbesondere da es in unserer ländlich geprägten Region Stadt und Land gleichermaßen verbindet. Die Stärken unserer regionalen Wirtschaftsstruktur lassen sich statistisch und faktenbasiert (rund 12 % der hiesigen Unternehmen mit beinahe 19 % aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten lassen sich der Branche zuordnen; damit liegen wir weit über dem Bundesschnitt) unter dem Begriff „Life Science“ summieren. Der Begriff ist bei den Zielgruppen bekannt und positiv belegt. Als Branche birgt sie große Zukunftspotenziale im Allgemeinen und an unserem Standort. Wir sind schon heute durch unsere breite Unternehmensstruktur eine Life Science Hochburg. Mit Life Science Factory, Life Science Valley, Life Science Wachstumsfond, Oberzentrum Göttingen als Life Science City, Branchenleuchttürmen und dem geplanten Life Science Campus wird der Begriff schon vielfach mit unserer Region assoziiert. Life Science drängt sich deshalb im besonderen Maße für die nötige Fokussierung auf. Bisher hat sich im Standortwettbewerb noch keine Life Science Region positioniert.

Fokus ist ungleich Marke

Sobald sich unsere Region auf einen Markenkern, der Fokus Life Science kann bisher überzeugen, einigt, ist es an Kreativen und Markengestalter:innen Vorschläge für Design, Wort-Bild-Marke oder Slogan zu erarbeiten und für den Roll-out vorzubereiten. So sieht es der aktuelle Markenfindungsprozess vor.

Weiter Beteiligung

Breite Akzeptanz und Zustimmung schaffen eine wesentliche Grundlage für einen erfolgreichen Markenauftritt. Deshalb soll der Markenfindungsprozess möglichst frühzeitig viele Stakeholder beteiligen. Hierbei ist es jedoch sehr wichtig das klassische Credo, welches Gebetsmühlenartig von allen Marketingexpert:innen propagiert wird, „Der Köder muss nicht dem Angler, sondern dem Fisch schmecken“, zu berücksichtigen. D.h. Marke und sämtliche Marketingmaßnahmen müssen zu Zielgruppen und deren Bedürfnissen passen und zugleich authentisch bleiben. Um so wichtiger ist sich gemeinsam hinter einer möglichst strahlkräftigen Marke zu versammeln, den gemeinsamen Nenner zu finden und eigene Befindlichkeiten hinten anzustellen.

Ansprechpartner:

Dr. Benjamin W. Schulze
Bereitsleiter Fachkräfte und Willkommenskultur
T. 0551/270713-43
mailen

Anfrage