Südniedersachsen. Dem ländlichen Raum kommt für die zukünftige Versorgung mit Erneuerbaren Energien eine zentrale Rolle zu. Hier sind Flächen für PV- und Windanlagen vorhanden. Um deren Potenzial voll ausschöpfen zu können, muss jedoch die Infrastruktur ausgebaut werden.
Wie sich das für Verteilnetzbetreiber und Verbraucher gleichermaßen rentieren kann, soll im Rahmen des Projekts AGil erarbeitet werden. AGil steht für Akteurstimulierende und sektorkoppelnde Geschäftsmodelle für Stadtwerke im ländlichen Raum. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags ab 1. September drei Jahre lang mit insgesamt 1,2 Mio. Euro.
AGil will Erneuerbare Energien lokal nutzbar machen
Ziel ist es, innovative Geschäftsmodelle für kommunale Energieversorger und Verteilnetzbetreiber zu entwickeln, um Stromüberschüsse aus Wind und Solar lokal nutzbar zu machen. Ein zentraler Baustein ist dabei die Integration von Wasserstofftechnologien: Statt Strom zu negativen Preisen zu exportieren, soll er vor Ort in Wasserstoff umgewandelt und gespeichert werden.
Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt, wie eine dezentrale, intelligente Steuerung der Stromnetze zusammen mit Speicherlösungen und flexiblen Verbrauchern – etwa Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge oder eben Elektrolyseure – effizient betrieben werden kann. In interdisziplinären Teilprojekten werden technische, ökonomische, rechtliche und politische Rahmenbedingungen analysiert.
Wasserstoff als Schlüssel für die Energiewende
Daraus soll ein übertragbares Modell entstehen, das Stadtwerke befähigt, gezielt zu investieren und neue Geschäftsmodelle umzusetzen. Damit soll die Grundlage für eine nachhaltige, wirtschaftlich tragfähige und gesellschaftlich akzeptierte Energiewende geschaffen werden – mit Wasserstoff als Schlüssel zur lokalen Wertschöpfung und Versorgungssicherheit.
Projektpartner sind die Universität Göttingen, die TU Clausthal, die Sonderforschungsgruppe interdisziplinäre Institutionenanalyse (sofia) an der Hochschule Darmstadt, die Harz Energie Netz GmbH, die Stadtwerke Göttingen AG und die Stadtwerke Uslar GmbH. Koordiniert wird das Projekt von der Wasserstoff-Allianz Südniedersachsen bei der SüdniedersachsenStiftung.

„AGil – Akteurstimulierende und sektorkoppelnde Geschäftsmodelle für
Stadtwerke im ländlichen Raum“ wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.