Hannover/Südniedersachsen. Parlamentarischer Abend 2025 – „wissen zu leben. Wissenschaft trifft Lebensqualität“ lautete das diesjährige Motto. Rund 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung folgten am 9. September 2025 der Einladung der SüdniedersachsenStiftung und der AISN Regionalmarketing GmbH in das SPRENGEL MUSEUM Hannover. Im Mittelpunkt standen die Potenziale eines leistungsfähigen Life-Science-Ökosystems sowie die Ausrichtung des regionalen Standortmarketings – fokussiert auf die roten und grünen Lebenswissenschaften und getragen vom Leitmotiv „wissen zu leben“.
Parlamentarischer Abend 2025 – Vernetzung und Zusammenarbeit
„Wir wollen in Deutschland unter die TOP 3“, sagte der Vorsitzende des Stiftungsrats, Göttingens Landrat Marcel Riethig, mit Blick auf die nationale Life-Science-Landschaft in seiner Videobotschaft. Ein Meilenstein auf diesem Weg sei die Startup Factory GOe FUTURE, die Südniedersachsen mit den Forschungspartnern in Hannover und Braunschweig als Kompetenz- und Ballungsraum für die Life Sciences positionieren soll. Dafür stehen in den kommenden fünf Jahren bis zu 20 Millionen Euro zur Verfügung. Solche Erfolge seien nur durch enge Kooperation und Zusammenarbeit möglich, betonte Riethig.
Landtags-Vizepräsident Marcus Bosse hob hervor: „Die Innovationskraft der Branche eröffnet zahlreiche Geschäftschancen und macht sie zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor: Start-Ups gründen, etablieren und behaupten sich wie in kaum einer anderen Branche.“ Life-Science-Cluster seien in der Lage, Innovationen hervorzubringen, die das Leben der Menschen verbessern, die Standortattraktivität steigern und internationale Investitionen anziehen.
Parlamentarischer Abend 2025 -Nobelpreisträger Prof. Dr. Hell mit Keynote
Die Keynote des Abends hielt Nobelpreisträger Prof. Dr. Stefan Hell. Der Direktor am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften und Mitgründer der Abberior GmbH und der Abberior Instruments GmbH berichtete aus seiner Forschung und deren Weg in die wirtschaftliche Anwendung.
Anhand seiner Pionierarbeit in der Lichtmikroskopie zeigte Hell eindrucksvoll, wie sich wissenschaftliche Exzellenz und regionale Wertschöpfung verbinden lassen und gab einen Ausblick auf künftige Entwicklungen. „Echte wissenschaftliche Durchbrüche haben über kurz oder lang immer ökonomischen Wert“, brachte Hell es auf den Punkt.
Die Dynamik der regionalen Gründerszene stellten drei Startup-Pitches unter Beweis:
Dr. Arne Hofemeier (ArtifiCell GmbH) präsentierte eine integrierte Gesamtlösung, mit der funktionale 3D-Gewebemodelle für die Medikamentenentwicklung einfacher kultiviert und analysiert werden können. Dr. Artjom Avakian (ELPIS Simulation GmbH) stellte eine Software zur verbesserten Schlaganfallprävention vor, die patientenspezifische Diagnosen mithilfe biomechanischer Simulationen ermöglicht. Dr. Virginie Clement-Schatlo und Dr. Sammy Mahdi (GliTTher GmbH i.Gr.) zeigten auf, wie eine neuartige, personalisierte Therapieergänzung zur Glioblastombehandlung besonders resistente Tumorzellen direkt am Ursprung bekämpfen könnte.
„Unser Ziel ist es, ein Life-Science-Ökosystem zu schaffen, das exzellente Forschung, starke Unternehmen und attraktive Lebensbedingungen für Fachkräfte verbindet. Nur gemeinsam können wir Südniedersachsen als Spitzenstandort positionieren“, fasste Claudia Weitemeyer (Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der SüdniedersachsenStiftung) zusammen. Die enge Verzahnung von Wissenschaft und Lebensqualität sei der Markenkern der Region.
Beim Get-together nutzten die Gäste die Gelegenheit zum Austausch. Parallel dazu gaben Impulsvorträge Einblicke in aktuelle Life-Science-Projekte und -Kooperationen der TU Clausthal, Indiscale und myotwin und der IHK Hannover.
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