BLOG: Fachkräfte Südniedersachsen

Glossar zum Blog

letzte Aktualisierung am 06.12.2023
Autor: Benjamin Schulze

Farbenkasten

Viele Begriffe werden unterschiedlich genutzt, definiert und interpretiert. Selbstverständlich gilt das auch für Themen rund um Fachkräfte. Überhaupt, wer ist denn eine Fachkraft? Den folgenden Glossar aktualisieren und erweitern wir fortlaufend. Die Begriffe und Hintergrundinformationen sind alphabetisch sortiert. Schauen Sie doch mal rein.

Arbeitslosen-Stellen-Relation

Das Verhältnis von Arbeitslosen zu offenen Stellen gibt Hinweise darauf, wie schwierig es für Arbeitsuchende ist, eine neue Stelle zu finden. Das umgekehrte Verhältnis wird als Arbeitsmarktanspannung (aus Sicht der ArbeitgeberInnen) bezeichnet und stellt die Nachfrage nach Arbeitskräften dem Angebot an Arbeitskräften gegenüber. Je höher das Verhältnis von Arbeitslosen zu offenen Stellen und damit je geringer die Arbeitsmarktanspannung, desto weniger Schwierigkeiten sollten Betriebe haben, ihre offenen Stellen zu besetzen. Hiernach kommen auf 100 gemeldete Arbeitsstellen in Relation x Arbeitslose.

Arbeitnehmer:innen-/Arbeitgebermarkt
Die Begriffe beziehen sich auf den Arbeitsmarkt. Bieten mehr Menschen ihre Arbeitskraft an als von Arbeitgebern gesucht wird, herrscht ein Überhang an Arbeitskraft. In einem solchen Arbeitgebermarkt können sich Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden aus einem großen Pool aussuchen und können Bedingungen (geringere Löhne etc.) besser durchsetzen. Im Arbeitnehmer:innenmarkt ist es genau umgekehrt: Arbeitgeber finden nicht ausreichend Arbeitskraft am Markt. Die hohe Nachfrage führt dazu, dass Arbeitnehmer:innen den Arbeitgeber anhand eigener Bedingungen aussuchen können.
Jüngst ist ein Wandel vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmer:innenmarkt nicht nur in Deutschland zu beobachten. Die Nachfrage nach Arbeitskräften übersteigt das Angebot (Stichwort „Fachkräftemangel“). In einem solchen Umfeld haben Arbeitnehmer:innen mehr Auswahlmöglichkeiten und können sich in der Regel bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter aushandeln.

Einige Faktoren, die zu einem Wandel vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmer:innenmarkt führen können, sind: demografischer Wandel, technologische Entwicklungen, Globalisierung, Bildungsniveau sowie Veränderungen in den Arbeitsbedingungen.

Bedürfnispyramide

Die sogenannte Bedürfnispyramide geht zurück auf ein sozialpsychologisches Modell des US-amerikanischen Psychologen Abraham Maslow. Er beschreibt die Bedürfnisse von Menschen als fünf unterschiedliche Hierarchien, die schichtweise übereinander liegen und wie eine Pyramide nach oben hin spitz zulaufen. Auf der untersten Ebene finden sich die körperlichen Grundbedürfnisse des Menschen, wie Essen, Schlafen und Trinken. Diese Bedürfnisse bilden das Fundament nicht nur im bildlichen Sinne. Erst wenn diese gesichert sind interessiert sich der Mensch für die darüber liegenden Bedürfnisse, wie dem nach persönlicher Sicherheit oder wiederum darüber nach sozialer Interaktion. Herrschen Mangel innerhalb dieser ersten drei Ebenen erleiden Menschen oft Defizite. Eine grundsätzliche Zufriedenheit kehrt erst ein, wenn diese drei ausreichend erfüllt sind. Darüber liegt das Bedürfnis nach Erfüllung individueller Wünsche. Und erst in der Spitze strebt der Mensch, zumindest im Sinne dieser vereinfachten Theorie, nach Selbstverwirklichung. Insgesamt hilft die Bedürfnispyramide recht anschaulich Motivationen, Bedürfnisse und Verhalten von Menschen einzuordnen.

Big Quit

Hierbei handelt es sich um einen seit Anfang 2021 beobachtbaren Trend von massenhaften, freiwilligen Kündigungen von ArbeitnehmerInnen. Das Phänomen wird auch als „Great Resignation“ oder „Great Reshuffle“ bezeichnet. Die Hintergründe zu den Kündigungen sind vielschlichtig: anhaltende COVID-19-Pandemie, Lohnstagnation bei steigenden Lebenshaltungskosten, anhaltende Umzufriedenheit, Sicherheitsbedenken oder Umorientierung hinzu vermeintlich besseren ArbeitgeberInnen, die Arbeitskraft mehr Wertschätzung entgegenbringen. Der US-Wirtschaftswissenschaftler Anthony Klotz zählt zu den ersten Autoren, die auf die Besonderheit auf dem US-Amerikanischen Arbeitsmarkt im Frühjahr 2021 hinwies.

Erwerbspersonenpotenzial

Bezeichnet alle erwerbsfähigen Personen im Alter von 15 bis 65 Jahre, sprich die Summe aus Erwerbstätigen, Arbeitslosen (beide zusammen auch Erwerbspersonen) und geschätzte „Stiller Reserve“ (entmutigte Personen, Personen in kurzfristiger ‚Warteschleife‘ (Aus- oder Weiterbildung, Umschulung), Personen, die vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind oder „Zusatzarbeiter“) und bildet entsprechend eine Obergrenze für das Arbeitsangebot. Kurz gesagt: Zum Erwerbspersonenpotenzial zählen alle Personen, die bei einer günstigen Arbeitsmarktsituation (Vollbeschäftigung) bereit, geeignet und nach den persönlichen Voraussetzungen (Gesundheitszustand, Ausbildung) in der Lage sind, eine entsprechende Beschäftigung auszuüben.

Sehr ausführlich geht Beitrag #20 „In der Theorie ganz einfach“ auf den Begriff und die dahinterliegende Theorie ein.

Fachkraft

Durch die Klassifikation der Berufe 2010 der Agentur für Arbeit, gültig zum 01.01.2011, werden Arbeitskräfte in der zweiten Dimension (erste Dimension nach Qaulifikation) nach dem Anforderungsniveau (1: Helfer- und Anlerntätigkeiten, 2: fachlich ausgerichtete Tätigkeiten, 3: komplexe Spezialistentätigkeiten, 4: hoch komplexe Tätigkeiten) klassifiziert: Helfer, Fachkräfte, Spezialisten oder Experten. Die Zuordnung erfolgt hierbei ausschließlich über das Anforderungsniveau der tatsächlich ausgeübten Tätigkeit, nicht anhand der Qualifikation, die eine Person vorweisen kann. Es ist nicht unüblich den Begriff Fachkraft auch als Synonym für „Arbeitskraft“ zu nutzen.

Generation Z

Vor dem Hintergrund verschiedener gesellschaftlicher Entwicklungen sammeln Menschen der selben Geburtenjahrgänge oft ganz ähnliche Erfahrungen, werden vergleichbar sozialisiert und verinnerlichen ähnliche Werte und Normen. Wer z.B. in den 1970er Jahren in Deutschland aufgewachsen ist, zählt zur „Generation Golf„. Angeblich eine Generation, die sich eher unkritisch, unpolitisch und konsumorientiert zeigt. Die sogenannte „Generation Z“  folgt auf die Generation Y, auch Millenials genannt (bis zur Jahrtausendewende geboren), und umfasst jene Menschen, die bis etwa 2012 zur Welt gekommen sind. Diese Generation wird als besonders kritisch, politisch interessiert und umweltbewusst bezeichnet.

Übersicht der üblichen Generationsbezeichnungen in Deutschland

  • Generation der „Traditionalist:innen“ oder der „Kriegskinder“, Geburtenjahrgänge 1922 bis 1945
  • Generation der „Babyboomer“ oder „Wirtschaftswunderkinder“, Geburtenjahrgänge 1946 bis 1964
  • „Generation X“ oder „Generation Golf“, Geburtenjahrgänge 1965 bis 1979
  • „Generation Y“ („Gen Y“) oder „Millennials“, Geburtenjahrgänge 1980 bis 1993
  • „Generation Z“ („Gen Z“) oder „Generation YouTube“, Geburtenjahrgänge 1994 bis 2010/12

Beitrag #63 setzt sich explizit mit den Wünschen von Generation Z auseinander.

Klimaberufe
Eine einheitliche und klar abgrenzbare Definition des Begriffs existiert innerhalb der Fachwelt bisher nicht. Allgemeinhin sind damit jene Berufsgruppen gemeint, die direkt dazu beitragen Klimaschutz-Maßnahmen umzusetzen. Sie sind grob in sechs Berufsfeldern zu identifizieren:
  1. Erneuerbare Energien (z.B. Anlagenmechaniker:innen, Elektroniker:innen, Dachdecker:innen),
  2. Umwelttechnik (z.B. Abwassertechniker:innen, Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft),
  3. Grüne Berufe (z.B. Forstwirt:in, Gärtner:in, Landwirt:in, Pflanzentechnolgin:e),
  4. Verpackungsindustrie (z.B. Packmitteltechnolgin:e),
  5. Kaufmännischer Bereich (z.B. Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen oder im Einzelhandel) sowie
  6. Bildung, Planung, Beratung und Verwaltung (z.B. Architekt:in, Berater:in, (Berufschul-)Lehrer:in, Stadtplaner:in).
Life Sciences

Die deutsche Übersetzung wird zumeist als Lebenswissenschaft oder als Sydonym für Biowissenschaft angegeben. Das ursprüngliche Begriffspaar „Life Sciences“ entstammt dem Wissenschaftskontext und dient hier wiederum selbst als ein Sammelbegriff für Lebenswissenschaften (Beschäftigung mit Zellen aller Lebewesen), Biotechnologie (anwendungsorientierte und interdisziplinäre Technologie an der Schnittstelle von Biologie, Medizin, Chemie und Ingenieurwissenschaften), Gesundheitswirtschaft (umfasst Forschungsbetriebe, Pflegeeinrichtungen, sämtliche medizinische Betreuungsstrukturen ebenso wie Gesundheitstourismus), Medizintechnik (Anwednung von ingenieurswissenschaftlichen Prinzipien auf dem Gebiet der Medizin), aber auch moderne Landwirtschaft (z.B. Präzisionslandwirt-schaft, Smart Farming, anwendungsorientierte Forschung). Immer häufiger wird „Life Sciences“ als Branchenbezeichnung eingesetzt, bildet sich als solcher allerdings in den klassischen Stastiken bisher nicht ab.

Die Region Südniedersachsen weist in diesem Bereich eine sehr ausgeprägte Stärke auf und erreicht bereits national eine Spitzenposition. Rund 11,4 % aller gemeldeten Betriebe im Agenturbezirk Göttingen sind unmittelbar im Life Sciences-Bereich tätig; in absoluten Zahlen etwa 1.200 Unternehmen. Im Vergleich mit anderen niedersächsischen Regionen (z.B. Osnabrück 7,97 %, Lüneburg 7,92 %) oder dem Land (8,34 %) insgesamt stechen diese Werte hervor. Noch deutlicher stellt sich diese Position mit Blick auf die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigte dar: Beinahe 19 %, also beinahe jede:r 5. Arbeitende, ist in diesem Umfeld beschäftigt; in absoluten Zahlen sind das 180.800 Personen.

Potenzialwachstum

Das Potenzialwachstum bezieht sich auf die langfristige Wachstumsrate einer Volkswirtschaft, die unter normalen Bedingungen nachhaltig ist, ohne inflationären Druck zu erzeugen oder Ressourcenüberlastung zu verursachen. Es wird oft als das Wachstumspotenzial bezeichnet, das eine Volkswirtschaft erreichen kann, wenn alle Ressourcen vollständig ausgelastet sind, einschließlich Arbeitskräfte, Kapital und Produktivität. Es wird durch strukturelle Faktoren wie technologischen Fortschritt, Bildungsniveau, institutionelle Rahmenbedingungen und Arbeitsmarktdynamik beeinflusst. Das Potenzialwachstum ist ein wichtiges Konzept in der makroökonomischen Analyse und Wirtschaftspolitik, da es Aufschluss darüber gibt, wie schnell eine Volkswirtschaft langfristig wachsen kann, ohne überhitzt zu werden oder in eine Phase der Überauslastung zu geraten.

Public-Private-Partnership

Eine Public-Private-Partnership (PPP) ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen staatlichen oder öffentlichen Einrichtungen und privaten Unternehmen oder Organisationen. Das Hauptziel einer PPP besteht darin, die Ressourcen und Fähigkeiten der öffentlichen und privaten Sektoren zu bündeln, um gemeinsam Projekte zu planen, zu finanzieren, zu entwickeln und zu betreiben. Dies ermöglicht es, z.B. Infrastrukturprojekte und Dienstleistungen effizienter und kostengünstiger bereitzustellen.Typische Beispiele für PPP-Projekte sind der Bau und die Wartung von Autobahnen, Schulen, Krankenhäusern, Gefängnissen, Wasserversorgungssystemen und anderen öffentlichen Einrichtungen. In einer PPP-Vereinbarung übernimmt das private Unternehmen i.d.R. die Verantwortung für die Finanzierung, den Bau und/oder den Betrieb des Projekts, während die öffentliche Hand die notwendigen Genehmigungen, die Regulierung und manchmal auch finanzielle Unterstützung bereitstellt.

Push- und Pullfaktoren

Regionale Push- und Pullfaktoren sind zentrale Katalysatoren für sämtliche Wanderbewegungen, sowohl überregional, national als auch weltweit. Grundsätzlich befördern Pushfaktoren eines Standorts tendenziell Abwanderung, Pullfaktoren Zuwanderung. Pullfaktoren eines Orts korrespondieren i.d.R. mit Pushfaktoren eines anderen Ortes und sind entsprechend vorwiegend relativ. Push- und Pullfaktoren sind im Wesentlichen deckungsgleich zu herkömmlichen Standortfaktoren (= Bewertungskriterien für die Güte eines Standorts), wenngleich diese weniger auf die Arbeitnehmer-Perspektive ausgerichtet sind, sondern auf Bedürfnisse von Unternehmen und Investoren abstellen, wie z.B. günstige Gewerbeflächen, unbürokratisch arbeitende Verwaltung, ausgebaute Infrastruktur etc. Vergleichbare Faktoren spielen im Hinblick auf die Standortentscheidung von Fachkräften ebenso eine zentrale Rolle, wie z.B. Verfügbarkeit von geeigneten Arbeitsplätzen, Wohnraum, KiTa-Plätzen oder Kulturangeboten.

Qualifikationsanalyse

Wer einen Antrag auf Anerkennung stellt, muss seine Berufsqualifikation nachweisen können. Dazu sind bestimmte Dokumente wie das Abschlusszeugnis oder Arbeitszeugnisse notwendig. Wenn diese Dokumente fehlen oder unvollständig sind, kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Qualifikationsanalyse durchgeführt werden. Dies bietet sich z. B. an, wenn die Antragstellenden ihre Dokumente auf der Flucht zurücklassen mussten oder verloren haben. Ob eine Qualifikationsanalyse in Frage kommt, entscheidet die zuständige Stelle. Wenn dies der Fall ist, berät die zuständige Stelle die Antragstellenden zu allen Fragen des Verfahrens. Mit Hilfe der Qualifikationsanalyse können die Antragstellenden ihre beruflichen Fähigkeiten praktisch nachweisen. Sie ist also ein praktischer Nachweis der Qualifikation und keine Prüfung. Dieser Nachweis kann z. B. auf folgende Weise erbracht werden: Fachgespräch, Arbeitsprobe oder Probearbeit im Betrieb. Wenn die zuständige Stelle im Anerkennungsverfahren eine Qualifikationsanalyse vorschlägt, kann die angehende Fachkraft künftig dafür einreisen und bis zu 6 Monate bleiben.

Recruitment

Der englische Begriff Recruiting, eingedeutscht als Recruitment, entspricht im Deutschen dem Begriff Personalbeschaffung. Recruiting zielt darauf ab, qualifizierte MitarbeiterInnen zu suchen und für das Unternehmen zu gewinnen. Mit internen und externen Maßnahmen soll der Personalbedarf eines Unternehmens sichergestellt werden.

Standortmarketing
Standortmarketing verfolgt das Ziel eine Stadt oder Region möglichst klar und eindeutig im Standortwettbewerb zu positionieren. Denn Wettbewerb um kluge Köpfe, innovative Unternehmen und wachstumsfördernde Investor:innen findet nicht nur zwischen Unternehmen, sondern auch zwischen Ländern, Regionen und Städten statt. Durch Marketing sollen die Standortentscheidungen i.d.R. von Fachkräften und Unternehmen beeinflusst werden. Dabei richtet sich das Marketing auf die Sicherung bestehender Betriebsstätten sowie die Gewinnung von neuen ansiedlungswilligen Fachkräften und Unternehmen. Standortmarketing umfasst neben klassischer Werbung, die mehr Bekanntheit und ein besseres Image bei der Zielgruppe erzeugen soll, auch die unterstützende Beschaffung und Vermarktung von Grundstücken, die Beeinflussung von Stadtentwicklung, der Infrastruktur, von Mobilitätskonzepten und der Umwelt, um die Standortbedingungen für Zielgruppen attraktiver zu gestalten. Standortmarketing will mehr Kaufkraft an den Standort bringen.

Regionales Standortmarketing bezieht sich auf die Aktivitäten, die darauf abzielen, die Attraktivität einer bestimmten Region als Wohn-, Arbeits- und Geschäftsort zu fördern. Dies kann neben der primären Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung auch auf andere Lebensbereiche, wie Kulturangebote, Tourismus oder Bildungsmöglichkeiten, ausstrahlen.

Im Standortmarketing wird der Standort mit seinen Qualitäten selbst zur Marke. Je klarer und nachhaltiger diese bei der Zielgruppe positioniert werden kann, desto erfolgreicher ist das Standortmarketing.

Stille Reserve

Die Bezeichnung stammt ursprünglich aus dem Rechnungswesen und ist ein Synonym für Rücklage. In unserem Kontext sind damit alle jene Personen gemeint, die dem Arbeitsmarkt aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung stehen: entmutigte oder demotivierte Personen, Personen in kurzfristiger ‚Warteschleife‘ (Aus- oder Weiterbildung, Umschulung), Personen, die vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind oder „Zusatzarbeiter“. Sie bildet dementsprechend eine Rücklage für den Arbeitsmarkt, die unter bestimmten Umständen genutzt oder aktiviert werden kann. Allerdings hängt die Motivation von unterschiedlichsten Faktoren ab, insofern ist eine 100%ige Aktivierung aller arbeitsfähigen Personen nur theoretisch möglich. Kurz zusammengefasst: Gemeint sind all jene Personen, die unterbestimmen Bedingungen bereit wären, eine Arbeit aufzunehmen, sich aber bei der Arbeitsverwaltung nicht als arbeitslos melden.

War for Talents

Engl., zu deutsch „Kampf um Fachkräfte„. Die Bezeichnung geht zurück auf Studie der Unternehmensberatung McKinsey im Jahre 1997. Es ist eine Umschreibung für das stark zunehmende Problem, geeignetes qualifiziertes Personal oder sehr gute Nachwuchskräfte zur Besetzung offener Stellen zu finden. Im Fachkräftemangel konkurrieren Unternehmen zunehmend miteinander um geeignetes Personal. So können ausgeschriebene Positionen häufig monatelang nicht besetzen. Dies führt dazu, dass Personalabteilungen zu verschiedensten Maßnahmen greifen (müssen), um BewerberInnen für ihr Unternehmen zu gewinnen. Anreize können neben einem höheren als dem marktüblichen Gehalt, besondere Weiterbildungsmöglichkeiten oder verschiedene Benefits sein. Der starke Wettbewerb (oder „Kampf“) unter Unternehmen um sogenannte „High Potentials“ (eine Nachwuchskraft, die durch besondere persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten einen höheren Wert für das Unternehmen bietet) wird daher auch „War for Talents“ genannt. Er betrifft insbesondere die MINT-Berufe in den Bereichen Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaften, Technik sowie auch das Gesundheitswesen.

Ansprechpartner:

Dr. Benjamin Schulze
Bereichsleiter Fachkräfte und Willkommenskultur
T. 0551/270713-43
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