Northeim. 20-Jahrfeier der SüdniedersachsenStiftung am 13. August in der Stadthalle Northeim (zur Bildergalerie): Ministerpräsident Stephan Weil hielt vor rund 220 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung die Festrede, in der er die besondere Rolle der SüdniedersachsenStiftung als Vordenker und verbindendes Element für die Region betonte. „Die SüdniedersachsenStiftung steht im vollen Saft, aber die besten Jahre kommen erst noch und das wünsche ich der SüdniedersachsenStiftung.“ Die Stiftung sei bei ihrer Gründung 2004 ihrer Zeit voraus gewesen, so Weil. Sie habe damals bereits den Gedanken des regionalen Wachstums aufgegriffen, obwohl zunächst alle Rahmendaten unterdurchschnittliche Entwicklung in den Bereichen Wirtschaftsdynamik und Demografie prognostizierten. Zudem sei die Stiftung sehr konsequent auf regionale Zusammenarbeit ausgerichtet gewesen. „Heute denken wir, das ist selbstverständlich, aber das war es gerade in Südniedersachsen damals nicht.“ Erst mit dem 2014 aufgelegten Südniedersachsenprogramm der Landesregierung sei begonnen worden, in konkreten Projekten über die Landkreisgrenzen hinaus und mit der Wirtschaft zu kooperieren, so Weil. „In den letzten zehn Jahren sind diese Grundgedanken der SüdniedersachsenStiftung Zug um Zug umgesetzt worden. Mit Erfolg: In manchen Bereichen ist Südniedersachsen ein Stück weit Vorbild für andere Regionen geworden.“
20-Jahrfeier der SüdniedersachsenStiftung: Gelebte Kooperation in der Region
Für Weil ist die SüdniedersachsenStiftung „aufgrund der Pluralität ihrer unterschiedlichen Partner so etwas wie die Spinne im Netz“, bei der alle Fäden zusammenlaufen. Der Erfolg der Stiftung, das machten alle Redner des Festaktes deutlich, liegt in der tiefen Verankerung der Stiftung in der Region und dem hohen Engagement aller wichtigen Stakeholder aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung. „Die Stiftung ist in der Region zu einem Synonym für Vernetzung und Zusammenarbeit geworden“, hob Northeims Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hervor. „Sie ist stark in den Köpfen verankert. Ihre Projekte und Initiativen haben die Region gestärkt und sich positiv auf Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität ausgewirkt.“
Göttingens Landrat Marcel Riethig, zugleich Stiftungsratsvorsitzender, machte deutlich, dass durch die langjährige Kooperation auch das gegenseitige Vertrauen gewachsen sei. „Die Zusammenarbeit in der Region ist ganz Vielen ein Herzensanliegen geworden. Wir sind eine Region im Aufbruch und wir wollen an die Spitze. Die SüdniedersachsenStiftung ist dafür unverzichtbar“, so Riethig. Im Kern dieses Strebens wird weiterhin die SüdniedersachsenStiftung stehen. Sie wird ab 2025 unter anderem das regionale Standortmarketing für das Life Science Valley Niedersachsen übernehmen, das mit dem Slogan „Wissen zu leben“ den Schwerpunkt der regionalen Identität auf den Wirtschafts- und Wissenschaftsbereich der Life Sciences legt.
Podiumsdiskussion beleuchtete regionale Potenziale der Life Sciences
Im Rahmen der 20-Jahrfeier beleuchtete eine von der künftigen Vorstandsvorsitzenden der SüdniedersachsenStiftung, Claudia Weitemeyer, moderierte Podiumsdiskussion die Potenziale dieses regionalen Markenkerns und die starke Vernetzung mit anderen Life Science Standorten. Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt hob die Rolle der SüdniedersachsenStiftung als starke Plattform für das regionale Standortmarketing hervor: „Sie vernetzt die Akteure, organisiert Fördermittel und fördert die Identifikation in der Region.“ Staatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier (Niedersächsisches Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung) machte deutlich: „Diesen Anspruch, dass wir in Südniedersachsen nicht nur Innovation wollen, sondern auch können, müssen wir engagiert vertreten. Wir wollen Schrittgeber sein.“
Wie das funktionieren kann, skizzierte Tatjana Kasper (Life Science Valley GmbH): „Die Offenheit des Life Science Valley, landes- und bundesweit zusammenzuarbeiten, ist ein Alleinstellungsmerkmal. Die enge Zusammenarbeit mit Startups kann etablierte Unternehmen dabei unterstützen, schneller auf Herausforderungen zu reagieren und Innovationen voranzutreiben.“ Sie machte jedoch auch deutlich: „Entwicklungen in den Life Sciences sind sehr forschungsintensiv und brauchen einen langen Atem.“ Stephan Krings (KWS Saat SE & Co. KGaA) hob in diesem Zusammenhang das gute Zusammenspiel von roten und grünen Life Sciences hervor: „Viele Schlüsselentwicklungen in der Forschung lassen sich von Menschen auf Pflanzen übertragen – und umgekehrt. Wenn beide Bereiche enger zusammenarbeiten, birgt das Potenzial für Entwicklungen, die sich gegenseitig befruchten.“
Zuletzt gaben der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Florian Renneberg und die Bereichsleiter:innen auf der 20-Jahrfeier Einblicke in die aktuelle Arbeit der SüdniedersachsenStiftung. „Wir sind thematisch breit aufgestellt“, so Renneberg, „aber diese Vielfalt ist kein Selbstzweck, sondern die Voraussetzung, um Impulse unserer Partner:innen aufzunehmen und die regionale Entwicklung möglichst ganzheitlich zu adressieren. Wir brauchen die vier Säulen Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Bildung, um als Region erfolgreich zu sein.“