Dr. Jochen Kuhl hat zum 1. Juli 2021 den Vorstandsvorsitz der SüdniedersachsenStiftung übernommen. Foto: SüdniedersachsenStiftung / da Silva

Göttingen. Dr. Jochen Kuhl ist seit 1. Juli 2021 Vorstandsvorsitzender der SüdniedersachsenStiftung. Der Geschäftsführer der Dr. Kuhl Unternehmensberatung GmbH & Co. KG aus Hardegsen hatte bereits seit Mai 2018 die Themen Digitalisierung und Projektentwicklung im Vorstand verantwortet. Er tritt die Nachfolge von Dr. Martin Rudolph an. Der Leiter der Göttinger IHK-Geschäftsstelle hat das Amt nach drei Jahren aus persönlichen Gründen niedergelegt. Bereits zuvor war er eng in die Stiftungsarbeit eingebunden – unter anderem im Stiftungsrat und Verwaltungsausschuss. „Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für einen Wechsel“, zieht der 63-Jährige Bilanz, „die Stiftung hat sich in den vergangenen drei Jahren inhaltlich, personell und finanziell sehr gut entwickelt. Ich verlasse die Stiftung mit großer Dankbarkeit an die vielen Persönlichkeiten, die mich im Vorstand, Stiftungsrat, den übrigen Gremien und im Team der Geschäftsstelle begleitet und unterstützt haben.“

(oben v.li.) Der Vorstandsvorsitzende Dr. Jochen Kuhl, sein Vorgänger Dr. Martin Rudolph sowie der scheidende stellvertretende Vorsitzende Jens M. Wellbrock, (unten v.li.) die Vorstandsmitglieder Lars Obermann, Uwe Bangert, Carola Müller, Dr. Tim Schneider und Carsten Schult. Foto: SüdniedersachsenStiftung (5); Gerhard Wolf; Frank Stefan Kimmel; Marco Bühl Photography

Der stellvertretende Vorsitzende Jens M. Wellbrock hat den Vorstand aus persönlichen Gründen nach vier Jahren erfolgreicher Arbeit ebenfalls verlassen. Der Geschäftsführer der Renneberg Consulting Unternehmensberatungsgesellschaft mbH war für die Bereiche Finanzen und Personal zuständig und hat seinen Lebensmittelpunkt berufsbedingt in die Region Hamburg verlegt.

Neu im Vorstand sind seit 1. Juli 2021 Carsten Schult (Partner bei RENNEBERG + PARTNER Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwälte) als stellvertretender Vorsitzender, Carola Müller, (Geschäftsführerin der VHS Göttingen Osterode gGmbH) sowie Dr. Tim Schneider, der seit dem 1. Januar 2020 die Geschäftsführung der Stiftung inne hat. Sämtliche Neubesetzungen hat der Stiftungsrat in seiner Sitzung am 16. März 2021 einstimmig beschlossen. Weiterhin im nun sechsköpfigen Vorstand verbleiben zudem Uwe Bangert, Geschäftsführer Uwe Bangert Beratung und Beteiligung GmbH & Co.KG, sowie Lars Obermann, geschäftsführender Gesellschafter Obermann Logistik GmbH.

Der neue Vorstandsvorsitzende im Interview

Herr Dr. Kuhl, was war Ihr erster Berührungspunkt mit der SüdniedersachsenStiftung?
2016 hat mich Martin Rudolph von der IHK wegen einer Förderpartnerschaft für den SNIC angesprochen. Er meinte, ein innovatives Unternehmen und der SüdniedersachsenInnovationsCampus passen gut zusammen. Daraufhin habe ich mich intensiver mit der Stiftung auseinandergesetzt.

Was war Ihr erster Eindruck?
Dass das eine interessante Institution mit einer Menge unausgeschöpftem Potenzial ist. Und dass die Stiftung engagierten Personen viele Möglichkeiten eröffnet, sich in die regionale Entwicklung Südniedersachsens einzubringen.

Und hat sich dieser bestätigt?
Absolut. Mit Blick auf das Potenzial müssen wir uns nur vor Augen führen, was auf Initiative oder mit Zutun der Stiftung seitdem geschehen ist: Aufbau und Verstetigung des Welcome Centre, der Anstoß zu einem Regionalen Fachkräftemarketing oder jüngst das Wasserstoff-Projekt ViridisH2 sind nur einige Beispiele.

Und was das Engagement angeht: In unseren Gremien binden wir unsere Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung eng in die Stiftungsarbeit ein. Zudem bieten zahlreiche Formate Gelegenheit, sich einzubringen. Von der Stiftungsversammlung über die Südniedersachsenkonferenz bis hin zu Workshops – etwa zum Fachkräftemarketing.

Wie soll sich die Stiftung unter Ihrem Vorstandsvorsitz entwickeln?
Wir blicken auf eine Phase des Wachstums zurück. Neben vielen anderen verdanken wir das ganz wesentlich meinen scheidenden Vorstandskollegen Martin Rudolph und Jens Wellbrock. Jetzt gilt es, diese Erfolge zu verstetigen und die Stiftung dauerhaft als partnerschaftliche Akteurin in Südniedersachsen zu etablieren. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht auch neue Impulse setzen und aufgreifen.

Welche thematischen Schwerpunkte setzen Sie dabei?
Wichtig ist vor allem, dass die Themen das Potenzial haben, die Region insgesamt voranzubringen und dass sie regional auf breite Resonanz stoßen. Dabei orientieren wir uns an den Handlungsfeldern der Regionalstrategie 2020-2025: Fachkräfte, Innovation, Gründung, Digitalisierung, Kultur- und Kreativwirtschaft sowie Infrastruktur und Nachhaltigkeit.

Worauf kommt es Ihrer Meinung nach dabei vor allem an?
Zusammenarbeit. Gemeinsam sind wir mehr als die Summe aller Einzelnen. Das gilt für Südniedersachsen ebenso wie für die Gremien und die MitarbeiterInnen der Stiftung. Der Vorstand ist dafür ein gutes Beispiel. Bis auf unsere Geschäftsführung sind wir alle ehrenamtlich tätig. Wir können unserer Aufgabe nur gerecht werden, wenn wir Hand in Hand arbeiten.

Zur Person

Dr. Jochen Kuhl – Jahrgang 1965, verheiratet, ein Kind – lebt in Hardegsen und stammt ursprünglich aus Braunschweig. Das Studium an der TU Braunschweg und der Universität Göttingen schloss er als Dipl.-Kaufmann mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik ab. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen und promovierte dort. Nach einer ersten selbstständigigen Tätigkeit als Berater stieg Dr. Kuhl als Mitglied der Geschäftsleitung bei einem Göttinger IT-Dienstleistungsunternehmen ein. Anschließend machte er sich mit der Gründung der Dr. Kuhl Unternehmensberatung GmbH & Co. KG erneut selbstständig. Schwerpunkte der DKUB sind Strategie-, Management- und IT-gestützte Beratung. 2015 folgte mit einem Partner die Gründung der MeyerundKuhl Spezialwäschen GmbH, die sich auf das Waschen und Imprägnieren von Funktionstextilien spezialisiert hat. In seiner Freizeit spielt er Golf, fährt Motorrad und hört Musik.