Göttingen. Seit 1. Januar 2022 ist die Bildungsregion Südniedersachsen Teil der SüdniedersachsenStiftung – mit neun MitarbeiterInnen stellt sie dort den personell stärksten von insgesamt vier Arbeitsbereichen.
„Die KollegInnen der Bildungsregion bringen neben neuen Themen auch neue Denkweisen und Werkzeuge in die Stiftungsarbeit ein“, führt Carola Müller aus. Die Geschäftsführerin der VHS Göttingen Osterode ist im Vorstand der Stiftung für den Bereich Bildung zuständig. Um diese Impulse aufzugreifen und das Wir-Gefühl zu stärken, haben seit Januar ein Get Together und verschiedene Workshops stattgefunden. „Kommunikation ist der Schlüssel zur erfolgreichen gemeinsamen Arbeit“, betont Müller.
Dieser Erfolg zeigt sich unter anderem in der nahtlosen Weiterentwicklung der Handlungsfelder „Übergang Kita-Schule“ und „Übergang Schule-Beruf“. So wird die MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung für eine erweiterte Altersgruppe ausgebaut. Aus dem jüngsten Treffen des Regionalen Berufswahlnetzwerks Sek II ist zudem eine Veranstaltungsreihe für Eltern in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Göttingen hervorgegangen. Darüber hinaus haben das Netzwerk Schulabsentismus sowie das Modellprojekt QEGS (Qualitätsentwicklung Ganztagsschule) zahlreiche Maßnahmen geplant, um den zunehmenden Herausforderungen mit multiprofessionellen Teams und zielgruppenspezifischen Angeboten zu begegnen.
„Dass die Bildungsregion auch in der neuen Konstellation mit viel Engagement und Kompetenz daran arbeitet, Bildungsbiografien systematisch von frühkindlicher Bildung über Schule bis hin zu Ausbildung und Studium zu begleiten, zeigt, dass das Konzept aufgeht“, sagt die Schuldezernentin der Stadt Göttingen, Maria Schmidt. Dazu tragen auch die Projekte „IT macht Schule“ und „MINT:ZE“ sowie eine geplante Online-Kooperationsbörse bei, die helfen soll, SchülerInnen als Fach- und Führungskräfte an Betriebe in der Region zu binden und insbesondere Angebote von kleinen und mittleren Unternehmen wirksam darzustellen. „Selbstverständlich begreifen wir Bildung nicht ausschließlich unter wirtschaftlich verwertbaren Gesichtspunkten – vernetzen aber auch beide Bereiche miteinander, wenn es sinnvoll ist“, betont Conrad Finger, Schul-Dezernent des Landkreises Göttingen.
Den Netzwerkgedanken hebt auch Jan-Christopher Linck, Dezernent für Kreisentwicklung im Landkreis Northeim, hervor. In seine Zuständigkeit fällt auch der Bereich Schule und Kultur. „Mit der Zusammenführung von Bildungsregion und SüdniedersachsenStiftung können Kompetenzen kombiniert und Synergieeffekte genutzt werden – für eine Stärkung des Bildungs-standortes Südniedersachsen“, so Linck. Das soll auch dem Strategieprozess für Bildung in und mit der Region zugutekommen. Dieser knüpft an die bisherige Arbeit der Bildungsregion an. Leitthemen sind Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit, Zukunftskompetenzen und Qualitätsentwicklung. Herzstück des Prozesses ist eine Strategiekonferenz am 26. April 2023 in der Alten Mensa in Göttingen. Aufgrund der aktuellen Corona-Zahlen wurde der ursprünglich für November 2022 geplante Termin auf Beschluss des Steuergremiums verlegt.
Torsten Glaser, Leiter des Regionalen Landesamts für Schule und Bildung Braunschweig blickt ob der jüngsten Entwicklungen positiv in die Zukunft: „Bildungsregion und SüdniedersachsenStiftung arbeiten gemeinsam an der erfolgreichen Gestaltung einer bunten und bedarfsgerechten Bildungslandschaft.“
Über die Bildungsregion
Die Bildungsregion ist ein Zusammenschluss der Landkreise Göttingen und Northeim, der Stadt Göttin-gen und des Landes Niedersachsen. Sie versteht sich als staatlich-kommunale Verantwortungsgemeinschaft für Bildung in der Region. Durch die strategisch ausgerichtete Arbeit werden gerechte, transparente und abgestimmte Bildungszugänge initiiert, barrierearme Übergänge modelliert und eine Verbesserung des Bildungsstandortes angestrebt. Dazu betreibt die Bildungsregion verschiedene Initiativen und Projekte an den Übergängen von der Familie in Kita, Grundschule, weiterführende Schulen und in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt.