Blog: Wasserstoff-Allianz Südniedersachsen
#28 Kick-Off zur Wasserstoff-Allianz Südniedersachsen
veröffentlicht am 16.07.2021
Südniedersachsen möchte Wasserstoffregion werden. Um dieses Anliegen projektunabhängig voranzutreiben, schließen sich Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik in der Wasserstoff-Allianz Südniedersachsen (H2AS) zusammen. Der offizielle Kick-off mit rund 80 TeilnehmerInnen fand am Donnerstag, 15. Juli 2021, online via Zoom statt. Eingeladen hatten die SüdniedersachsenStiftung und der SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC). Zurzeit umfasst die H2AS 16 Mitglieder aus den Landkreisen Göttingen, Goslar und Northeim sowie der Stadt Göttingen. Das Wirkungsgebiet umfasst ferner den Landkreis Holzminden sowie den thüringischen Landkreis Eichsfeld.
Erste Wasserstoff-Initiativen haben sich in Südniedersachsen bereits auf den Weg gemacht. Zentrale Aufgabe der H2AS ist es, deren Bemühungen miteinander zu vernetzen, Perspektiven für weitere innovative Wasserstoff-Projekte zu entwickeln und Öffentlichkeitsarbeit für das Thema Wasserstoff in der Region zu leisten. Zu diesem Zweck wird eine fördermittelunabhängige Netzwerkstelle bei der SüdniedersachsenStiftung eingerichtet, die organisatorisch eng an die SNIC-Geschäftsstelle angedockt ist.
Regionale Ausgangslage
Die Ausgangssituation in Südniedersachsen zeigte Dr. Jochen Kuhl auf. Der Vorstandsvorsitzende der SüdniedersachsenStiftung hob dabei die verkehrsgünstige Lage in der Mitte Deutschlands, die vorhandenen Ressourcen des ländlichen Raums sowie den regionalen Kooperationswillen hervor. Zudem sei der politische Wille unverkennbar: „Die Förderlandschaft wächst massiv“, betonte Dr. Kuhl. Zudem zeigte er die Chancen auf, die Wasserstoff für die Region bereithält. „Zum einen können wir mit dieser Zukunftstechnologie einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten – zum anderen bieten erneuerbare Energien das Potenzial, die Dekarbonisierung voranzutreiben und somit die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft zu sichern.“ Das wiederum könne eine starke Außenwirkung entfalten: „Wenn wir uns als Region beim Thema Wasserstoff gut aufstellen, können wir zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen und die Attraktivität Südniedersachsens für auswärtige Fachkräfte steigern.“
Leuchtturmprojekt zur Mobilität
Ein wichtiger Baustein für die Wasserstoff-Region Südniedersachsen ist das Projekt „ViridisH2 Südniedersachsen“, dessen neunmonatige Konzeptphase das Bundesforschungsministerium (BMBF) im Rahmen der Richtlinie „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ gefördert hat. Darin haben die Verbundpartner SüdniedersachsenStiftung, ELO Mobility GmbH und Smart Mobility Research Group der Universität Göttingen sechs konkrete Handlungsfelder identifiziert und erste Umsetzungsprojektideen gemeinsam mit regionalen Partnern entwickelt. Ende Mai haben sie den Antrag auf Förderung einer voraussichtlich sechsjährigen Umsetzungsphase beim BMBF gestellt. Mehr als 40 Kooperationspartner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kommunen und Vereinen aus den Landkreisen Göttingen, Goslar, Holzminden und Northeim unterstützen das Vorhaben, eine regionale, dezentrale und grüne Wasserstoffwirtschaft, von der Herstellung bis zum Verbrauch, in Südniedersachsen zu etablieren. Die zentralen Erkenntnisse aus der Konzeptphase und die Struktur der beantragten Umsetzungsphase stellte Dr. Benjamin W. Schulze vor, der das Projekt aufseiten der SüdniedersachsenStiftung geleitet hat und auch die H2AS federführend betreuen wird.
Technologietransfer durch SNIC-Netzwerk
Initiiert wurde ViridisH2 Südniedersachsen von der SNIC-Technologieberatung und der SNIC-Geschäftsstelle. Die bei der Wirtschaftsförderung Region Goslar (WiReGo) angesiedelte und von den Landkreisen Göttingen und Northeim sowie der Stadt Göttingen getragene Technologieberatung hat das Projekt auch in der Konzeptphase eng begleitet. Diese im SNIC etablierten Strukturen des regionalen Wissens- und Technologietransfers sollen auch für die H2AS genutzt werden. Darauf ging Florian Renneberg ein. Der Leiter der SNIC-Geschäftsstelle stellte zudem die organisatorischen Eckpunkte der H2AS vor und skizzierte das Programm für das laufende Jahr. Neben einer monatlichen Vortragsreihe wird es unter anderem themenspezifischen Netzwerktreffen geben. Die erste Runde zum Thema Agri-Pv hat sich bereits zusammengefunden. Zudem steht hier nun ein Blog bereit, der den regionalen Informationsaustausch und die gesellschaftliche Akzeptanz für Wasserstoff fördern soll.
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