Blog: ViridisH2 Südniedersachsen

#3 Energiewende? Ohne Strategie geht es nicht

veröffentlicht am 23.10.2020

Wasserstoff-Mobilität als strategisches Ziel. Foto: shutterstock.com

Wie setzen wir einen regionalen Strukturwandel in den Energie- und Mobilitätssektoren in Gang? Andere Regionen haben es bereits vorgemacht: So fahren in Wuppertal beispielsweise seit Juni diesen Jahres die ersten zehn Wasserstoffbusse im Linienverkehr. Auch wenn diese ihre Energie noch nicht ausschließlich aus grünem Wasserstoff beziehen – das Rad müssen wir in unserer Region nicht völlig neu erfinden. Die große Herausforderung besteht darin gleichzeitig in allen Bereichen der Wertschöpfungskette Anschub zu leisten. Hierfür benötigt Südniedersachsen nicht nur ein ausgewogenes Konzept zu ökonomisch-ökologischen Machbarkeiten, sondern auch eine gesamtheitliche Strategie, die sich an der Norddeutschen Wasserstoff-Strategie 2035 ausrichtet. Damit könnten wir uns z.B. als regionales Wasserstoff-Mobilitäts-Hub im Norden positionieren und dieses bis 2035 etablieren.

Niedersachsen will Energieland Nr. 1 werden

„Gerade für Niedersachsen ist der konsequente Ausbau der erneuerbaren Energien eine Riesenchance“, kommentiert Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies die Ankündigung einer neuen Wasserstoffrichtlinie des Landes vor wenigen Wochen. Im Fokus sollen hierbei insbesondere Fördermöglichkeiten von Pilot- und Demonstrationsvorhaben entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette stehen. Ferner stellen EU und Bund verteilt auf verschiedene Töpfe Fördermittel für die Unterstützung beim Markthochlauf – dieser Prozess umfasst die gesamte Entwicklung neuer Produkte von Prototypen- bis hin zur konkurrenzfähigen Serienfertigung – bisweilen verhältnismäßig teuren Energieträgers Wasserstoff bereit. Vor wenigen Tagen stellte Stefan Kaufmann, Wasserstoffbeauftragter der Bundesregierung, nochmals klar, dass „Trippelschritte nicht ausreichen, wir brauchen einen Sprung nach vorn!“.

Förderchancen erhöhen

Mit einer gesamtheitlichen Wasserstoff-Strategie kann die Region grundlegend dazu beitragen, die Chance auf Förderung für regionale Wasserstoff-Projekte deutlich zu erhöhen. Der Bedarf nach solchen Mitteln ist in Südniedersachsen entlang der gesamten Wertschöpfungskette unverkennbar. Aus unserem Projekt ViridisH2 Südniedersachsen können entsprechend der Regularien der Förderlinie keine Gelder für die Realisierung von Infrastrukturmaßnahmen oder Großinvestitionen eingesetzt werden. Dies gilt auch für den Fall, falls die Umsetzungsphase ab September 2021 eingeworben werden sollte. Allerdings beabsichtigt allein das BMBF bis 2023 im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie mehr als 300 Millionen Euro für die Förderung klimafreundlicher Wasserstofftechnologien bereitzustellen.

Die Chancen auf Förderung im Wasserstoff-Bereich sind größer denn je. Deshalb ruft unser WIR!-Bündnis zur Ausgestaltung einer gemeinschaftlichen, regionalen Wasserstoff-Strategie 2035 auf! Den Startpunkt hierfür bietet das entsprechende Themenforum der 2. Südniedersachsenkonferenz am 20. November 2020 in Einbeck.

Ansprechpartner:

Dr. Benjamin Schulze
Projektleiter ViridisH2 Südniedersachsen

T. 0551/39-21755
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