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#8 Feldnavigation mit 5G

 

veröffentlicht am 28.07.2022; Autor: Patrick Gremmes

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Kurze Wege in der Landwirtschaft

Steigende Kosten und strengere Verordnungen betreffen auch die landwirtschaftliche Transportlogistik in besonderem Maße. In der Landwirtschaft werden sowohl auf dem Feld als auch außerhalb des Feldes regelmäßig riesige Mengen landwirtschaftlicher Güter und Betriebsmittel transportiert. Im Teilprojekt 7 beschäftigt sich daher die Abteilung Agrartechnik der Georg-August-Universität mit dem hohen Transportaufkommen und der Optimierung der landwirtschaftlichen Logistik, um sich diesen Problemen anzunehmen.

Konkret werden mengen- und qualitätsbasierte Logistikprozesse, einschließlich der Bereitstellung der erforderlichen Daten, betrachtet. So wäre es z. B. möglich, die Qualitätsdaten des geernteten Produktes live an den Zielort zu übertragen, damit Folgeprozesse effizienter vorbereitet werden können. Gleichzeitig kann die Produktion der Erntegüter durch eine Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und Bodenbelastung, durch z.B. an das Wetter angepasste Fahrwege, nachhaltiger erfolgen. Zusätzlich kann mehr Transparenz entlang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette realisiert werden.

Ein Großteil der hierfür benötigten Daten wird ohnehin erfasst, da sie z.B. für das Einstellen der landwirtschaftlichen Maschinen benötigt werden, andere werden von uns zusätzlich aufgenommen. Übertragen werden sie teils über den ISOBUS und teils über den herkömmlichen CAN-Bus. Die Daten auf dem ISOBUS können mittels Telemetriemodulen ausgelesen und per WIFI an ein mobiles Endgerät übertragen werden. Von dort können sie via 5G-Übertragung an die MEC Struktur gesendet werden (Abbildung 1), wo sie in „zur Laufzeit relevante“ und „zur Laufzeit irrelevante“ Daten aufgeteilt werden. Die laufzeitrelevanten Daten werden in der MEC prozessiert, während die laufzeitirrelevanten Daten aus betriebswirtschaftlichen Gründen in der Cloud gespeichert und gegebenenfalls später prozessiert werden.

Da die Latenzen der WIFI-Übertragung und der 5G-Übertragung sich im ländlichen Raum ähneln und die WIFI-Übertragungsgeschwindigkeit zum Übertragen der anfallenden Daten ausreicht, ist, wenn überhaupt, mit einem geringen Bottleneck zu rechnen. Eine Kommunikation in annähernd Echtzeit ist somit möglich. In den kommenden Versuchen wird unter anderem evaluiert, ob diese Echtzeitkommunikation für eine Feldnavigation ausreichend ist.

Über 5G NortNet

In dem Projekt „5G NortNet“ arbeiten die SüdniedersachsenStiftung, der Landkreis Northeim, die KWS SAAT SE & Co. KGaA, die Abteilung Agrartechnik der Universität Göttingen, die Vodafone GmbH, die Agrar-Betriebsgemeinschaft Leine-Solling GbR und die Agvolution GmbH zusammen. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Verkehr und Digitales aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags gefördert. Mehr Infos zum Projekt finden Sie hier.

 

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Anfrage

Dr. Peter Oswald
Projektleiter 5G NortNet

M. 0151/42062472
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