BLOG: Fachkräfte in Südniedersachsen

#68 Weiterbildungsverbund für Südniedersachsen

 

veröffentlicht am 27.04.2023; Autor: Fabian Kriete

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Im Rahmen der Förderrichtlinie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten: weiter bilden und Gleichstellung fördern (mehr dazu hier) hat die SüdniedersachsenStiftung zusammen mit der Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen eG jüngst eine Interessensbekundung eingereicht. Zusammen mit einem breiten Konsortium planen die Projektpartner die Etablierung einer Weiterbildungskultur in Südniedersachsen – wie das gelingen soll lesen Sie in diesem Beitrag.

Wandel der Arbeitswelt erfordert neue Kompetenzprofile

Die Megatrends ökologische Transformation, digitale Transformation und der demografische Wandel verändern die Arbeitswelt in einem rasanten Tempo. Einhergehend mit diesen Entwicklungen entstehen neue Kompetenzprofile auf dem Arbeitsmarkt und die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens wird einmal mehr verdeutlicht. Berufliche Weiterbildung ist wichtig, um den Anforderungen eines sich ständig verändernden Arbeitsmarktes und den eigenen Karrierezielen gerecht zu werden. Kurz gesagt, berufliche Weiterbildung ist ein wichtiger Teil des lebenslangen Lernens und hilft dabei, beruflich erfolgreich zu sein, die Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten zu steigern sowie die Arbeitskräfte für aktuelle und neue Herausforderungen in den Betrieben zu wappnen.

Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ist die berufliche Weiterbildung ihrer Angestellten allerdings oftmals mit großen Hürden verbunden. Auch für Arbeitnehmende und -suchende ist es schwer, das regionale Weiterbildungsangebot vollumfänglich zu sondieren und abzuwägen, welches Angebot für Ihre berufliche und persönliche Weiterentwicklung passt. Das Projektvorhaben „Weiterbildungsverbund Südniedersachsen“ (kurz: WBVS) adressiert deshalb gezielt diese Herausforderungen.

Drei Maßnahmen für die Umsetzung einer Weiterbildungsoffensive in Südniedersachsen

Das übergeordnete Ziel des WBVS ist die sozialgerechte Gestaltung der ökolgischen und digitalen Transformation der südniedersächsischen Arbeitswelt. Mit drei Maßnahmen plant das Projekt dazu beizutragen, dass übergeordnete Ziel zu erreichen. Der WBVS plant die Etablierung eines regionalen Weiterbildungsportals, eine trägerneutrale Qualifizierungsberatung für Arbeitnehmende sowie sozialpartnerschaftliche Branchendialoge in den Schwerpunkten „Handwerk & Produktion“ und „Erziehung & Soziales“. Auf alle drei gehen wir im Folgenden näher ein.

Regionales Weiterbildungsportal für Südniedersachsen

Regionale Weiterbildungsangebote sind nur schwer überschaubar sowohl für Arbeitgebende als auch für Arbeitnehmende. Oftmals tauchen bei Schlagwortsuchen nur überregionale, große Bildungsanbietende auf. Leicht entsteht so der Eindruck bei Suchenden, dass es an regionalen Angeboten mangele. Das Regionale Weiterbildungsportal Südniedersachsen soll Verbraucher:innen eine schnelle, unkomplizierte Übersicht über das regionale Weiterbildungsangebot bieten. Als Region erhoffen wir uns dadurch den Erhalt und die Stärkung der regionalen (Weiter-)Bildungslandschaft.

Ebenso übernimmt das Weiterbildungsportal Südniedersachsen eine Lotsenfunktion. Welche Beratungsmöglichkeiten gibt es in der Region? Es ist leider festzustellen, dass die Durchlässigkeit der regionalen Beratungsstrukturen noch nicht gegeben ist. Daher soll das Portal eine ganzheitliche, niedrigschwellige Orientierungshilfe durch das regionale Beratungs- und Förderangebot bieten. Letztendlich soll das Weiterbildungsportal auch auf die sozialpartnerschaftlichen Branchendialoge (siehe unten) aufmerksam machen und insbesondere KMU für die Teilnahme an den Dialogen motivieren.

Trägerneutrale Qualifizierungsberatung

Für den Weiterbildungsverbund ist dieses Teilprojekt ein wesentlicher Faktor zur erfolgreichen Umsetzung des Verbundes. Durch die enge Abstimmung des Teilprojektes im Weiterbildungsverbund werden neue Wege geschaffen, Fachkräfte in der Region zu halten und für sie zu gewinnen. Die auf Nachhaltigkeit ausgelegte Qualifizierungsberatung setzt sich hierbei als spezifischen Schwerpunkt die ökologischen und digitalen Kompetenzen. Es dient somit als Reaktion des Wandels der Arbeitswelt in den digitalen Bereich und fördert zudem in der Region die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele durch die Beratung zu diesen Schwerpunkten. Auf diese Weise werden Ratsuchende, die überproportional von der Transformation in der Arbeitswelt betroffen sind, als besondere Zielgruppe festgesetzt und in Richtung ökologische und digitale Weiterbildung beraten. Diese Weiterbildung u.a. zu Klimaberufen in enger Abstimmung mit dem Verbund schafft für die Ratsuchenden, aber auch für den regionalen Arbeitsmarkt neue Perspektiven, die ohne den Verbund nicht denkbar wären.

Sozialpartnerschaftliche Branchendialoge

Die sozialpartnerschaftlichen Branchendialoge sollen als Austauschplattform zwischen den Sozialpartnern dienen, um über Branchentrends und die Auswirkungen der Megatrends zu diskutieren sowie Lösungsansätze und Handlungsstrategien zu erarbeiten. Hierbei soll vor allem die Entscheidungsebene adressiert werden. Hierdurch können u.a. neue, innovative, maßgeschneiderte und vor allem bedarfsgerechte Weiterbildungsangebote abgeleitet werden.

Ausblick

Der Weiterbildungsverbund Südniedersachsen soll im Idealfall noch in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen. Momentan warten die Projektpartner noch auf die Rückmeldung des Fördergebers. Über weitere Entwicklungen werden wir Sie hier informieren.

Ansprechpartner:

Fabian Kriete
Projektleitung Fachkräftebündnis Südniedersachsen
T. 0551/270713-42
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