BLOG: Fachkräfte in Südniedersachsen

#64 „In (unseren) IT-Unternehmen ist fast alles möglich!“

veröffentlicht am 28.03.2023; Autorin: Ulrike Streicher

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Die Auswirkungen des Fachkräftemangels sind in allen Branchen zu spüren. Gerade im IT-Sektor ist die Fachkräftelücke jedoch so groß wie nie zuvor. Trotz der schwierigen konjunkturellen Lage, weiterer Krisen und der Verwerfungen, die von dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine ausgehen, fehlen derzeit deutschlandweit 137.000 IT-Expert:innen. Damit liegt die Zahl sogar über dem Vor-Corona-Jahr 2019 mit 124.000 unbesetzten Stellen (hier geht es zur offiziellen Statistik). Der demographische Wandel und der schnell wachsende IT-Bereich verschärfen diese Entwicklung zusätzlich.

IT-Talente dringend gesucht!

Eine frühzeitige Nachwuchsgewinnung ist deshalb für IT-Unternehmen in Südniedersachsen und über die Region hinaus essentiell. Auszubildende werden händeringend gesucht. Es ist hilfreich, die berufliche Orientierung bereits in der Sekundarstufe I und II zu fördern, da diese den Schüssel für Schüler:innen darstellt, mehr über eigene Fähigkeiten und Interessen herauszufinden und ein Hineinschnuppern in die IT-Branche ermöglicht. Oft sind IT-Berufe in den Köpfen der Schüler:innen mit einem negativen Image, hartnäckigen Vorurteilen sowie Stereotypen behaftet. Auch die Vielfalt des Berufsfeldes Informationstechnik ist meist nicht bekannt. Deshalb hat sich das Projekt IT macht Schule 2.0 (ITmS) zum Ziel gesetzt, Schüler:innen praktische Einblicke in den Berufsalltag zu ermöglichen, sei es durch die Unterstützung bei der Vermittlung von Praktika oder durch Verantaltungen, an denen IT-Expert:innen aus dem Nähkästchen plaudern und über ihren Berufsalltag berichten.

Digitaler Informationsabend macht Lust auf eine Ausbildung im IT-Bereich

So geschehen am Donnerstag, den 23. März 2023, im Rahmen eines digitalen Informationsabends. Hier wurden die Ausbildungsberufe Fachinformatiker:in für Systemintegration sowie für Anwendungsentwicklungen vorgestellt. Wie die Ausbildung aussieht und was dabei zu beachten ist, konnten Interessierte von Auszubildenden und Ausbildern von ITmS-Kooperationsunternehmen, dem Hogrefe Verlag sowie der Arineo GmbH, erfahren. Die Referenten standen den Schüler:innen, Eltern und weiteren Teilnehmenden Rede und Antwort zu allen Fragen rund um die beiden spannenden Ausbildungsberufe. Dabei wurde u.a. darauf eingegangen, wie sich beide IT Berufe voneinander unterscheiden:

  • Ein:e Fachinformatiker:in für Anwendungsentwicklung sei vor allem darauf spezialisiert, individuelle Softwareanwendungen zu entwickeln. Dazu gehöre die Analyse der Anforderungen des Kunden, die Erstellung von Entwürfen und Konzepten, die Programmierung und Dokumentation der Anwendung sowie die Durchführung von Tests.
  • Ein:e Fachinformatiker:in für Systemintegration hingegen kümmere sich vorwiegend, um die Integration und Wartung von IT-Systemen in einem Unternehmen. Diese:r sorge dafür, dass die verschiedenen IT-Systeme eines Unternehmens reibungslos zusammenarbeiten und dass die IT-Infrastruktur optimal funktioniert. Dazu gehöre auch die Einrichtung von Netzwerken, die Installation und Konfiguration von Hard- und Software sowie die Überwachung und Wartung der Systeme.

Was macht am meisten Spaß an IT?

In einer offenen Fragerunde begaben sich die Teilnehmenden in einen intensiven Austausch mit den IT-Expert:innen und Auszubildenden. Dabei gaben die Auszubildenden einen sehr greifbaren und direkten Einblick in ihren Arbeits- und Berufsschulalltag und stellten heraus, dass gerade die Vielfältigkeit der Aufgaben, die jeden Tag auf sie warten, sie besonders für ihren Beruf begeistern. Auch dass eine berufliche Orientierung nicht immer gradlinig verläuft, ließ sich an den Erwerbsbiografien der Auszubildenden für die Zuschauenden sehr gut nachvollziehen. Nicht selten merken Personen erst während eines Studiums, dass sie sich thematisch umorientieren möchten oder eine duale Ausbildung mit mehr Praxisanteilen für den Einzelnen oder die Einzelne die richtige Ausbildungsform darstellt.

Viele Perspektiven für einen Ausbildungsstart 2024

Die teilnehmeden Unternehmen zeigten sich auf Nachfrage nach Praktikums- und Ausbildungsplätzen sehr offen: Wer vor einer Ausbildung gerne in das Unternehmen und den Arbeitsalltag hineinschnuppern möchte, kann sich jederzeit auf einen Praktikumsplatz bewerben. Zwar seien die Ausbildungsplätze für das Jahr 2023 schon vergeben, aber eine Bewerbung für das kommende Jahr sei ab August 2023 bereits möglich. Grundsätzlich sind die Unternehmen jederzeit an Bewerbungen auf ihre Ausbildungsplätze von jungen Menschen, die sich für IT und Technik begeistern können, sehr interessiert, so dass auch Initiativbewerbungen willkommen sind. Denn, wie die Ausbilder:innen beider Unternehmen klarstellten: „In unseren Unternehmen ist fast alles möglich!“ Und da es mit Sicherheit noch weitere Unternehmen gibt, bei denen fast alles möglich ist, wird derzeit bereits der nächste digitale Infoabend geplant. Hier werden dann weitere IT-Ausbildungsberufe von Auszubildenden und deren Ausbilder:innen vorgestellt

Ansprechpartnerin:

Ulrike Streicher
Projektmitarbeiterin IT macht Schule 2.0

T. 0151/42062578
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