veröffentlicht am 19.03.2021

Lassen Sie uns dieses Ziel gemeinsam verfolgen. Foto: SüdniedersachsenStiftung

Als zentrale Erkenntnis hielten wir in unserem Zwischenfazit aus der Vorweihnachtszeit fest, dass das Gelingen unseres Vorhabens entscheidend von der Einbindung regionaler Akteure abhängt. Jetzt da sich unsere Konzeptphase ihrem Ende entgegen neigt und die Einreichung unseres Konzeptes als Bewerbung für die Umsetzungsphase in wenigen Wochen bevorsteht, wollen wir am 15. April 2021 die Region nochmals auf die große Chance einschwören. Mit der in Aussicht gestellten WIR!-Förderung (ca. 6 Jahre, bis maximal 8 Mio. Euro allein bis 2023) kann Südniedersachsen einen wichtigen Schritt in Richtung Wasserstoffregion gehen. Doch gelingt dieser nur gemeinsam mit einem breiten Bündnis aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Interesse allein reicht nicht

Europäische Union, Bundesregierung und norddeutsche Bundesländer haben sich jeweils das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden – siehe „Green Deal“, Nationale oder Norddeutsche Wasserstoffstrategie. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer vollständigen Dekarbonisierung unseres Energiesystems. Dabei kommt der Sektorenkopplung, der Vernetzung des Stromsektors mit anderen Bereichen, wie der Industrie und dem Verkehr, eine entscheidende Rolle zu.

Dass grüner Wasserstoff und Power-to-X-Technologien ein bedeutender Teil der Lösung sein werden, ist unbestritten. Deshalb zielen zahlreiche Förderrichtlinien darauf ab, den deutschen „Heimatmarkt“ für Wasserstofftechnologien zu entwickeln – nicht zuletzt um die eigene Wirtschaft zu stärken und weltweite Marktchancen für deutsche Unternehmen im Wasserstoffsegment zu sichern. Unser WIR!-Bündnis ViridisH2 will diese Bestrebungen „von oben“ als ökonomisch-ökologische Entwicklungschance für Südniedersachsen nutzen.

Unsere Arbeit der letzten Monate zeigt, dass trotz vieler Impulse ein Großteil der regionalen Akteure in einer abwartenden Haltung verharrt. Ihnen fehlen klare Positionierungen aus der (lokalen) Politik oder konkrete Absichtserklärungen von privatwirtschaftlichen Investoren, um selbst den Einstieg in die neuen Technologien zu wagen.

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Ein früher und zielgerichteter Einstieg in diese Zukunftstechnologien ist jedoch mit großen Potenzialen verknüpft. Zum einen birgt die frühe Auseinandersetzung mit dem Thema enormes Marktpotenzial, denn Innovationen in diesem Feld werden in den kommenden Jahren weltweit gefragt sein und Regionen, die es schaffen ihre Unternehmen hier früh und erfolgreich zu positionieren werden einen positiven Strukturwandel vollziehen können. Zum anderen trägt ein früher Einstieg in die Thematik vor Ort dazu bei die lokalen Klimaziele zu erreichen und als Vorbildregion positiv aufzufallen.

Diese Chancen können allerdings auch schnell vorüberziehen. Wir als regionale Akteure sollten es nicht versäumen, diese politischen Impulse zu nutzen, denn im Wettbewerb der Regionen, sind derartige Entwicklungschancen äußerst begehrt.

Jetzt sind Mut und Engagement gefragt

Unser WIR!-Bündnis lädt alle interessierten Personen zur Online-Veranstaltung „ViridisH2: WIR! gemeinsam zur Wasserstoffregion“ am 15. April 2021, 14.00-15.30 Uhr, ein. Melden Sie sich doch gleich hier an. Neben einem Werkstattbericht zum Fortschritt aus der Konzeptphase wollen wir das Online-Format nutzen, um ein breites Bündnis aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu formieren, weitere Partner für die anvisierte Umsetzungsphase zu gewinnen und um gemeinsame Interessen weitervoranzutreiben.

Grüner Wasserstoff für Verkehrssektor

Der Verkehrssektor verursacht rund 21 Prozent unserer CO2-Emissionen. Im Vergleich zu beinahe allen anderen Bereichen hat sich der Ausstoß von CO2 in diesem Sektor, dem drittgrößten Verursacher von Treibhausgasemissionen, gegenüber dem Referenzjahr 1990 nicht verbessert. Zuletzt lag dieser Wert sogar noch leicht darüber. Der Straßenverkehr weist innerhalb des Verkehrssektors mit einem Anteil von 94 Prozent ein immenses Einsparungspotenzial auf. Unser WIR!-Bündnis ist der Meinung, dass Brennstoffzellenfahrzeuge eine bedeutende Rolle übernehmen können. Unser Vorhaben strebt deshalb langfristig die Etablierung einer entsprechenden grüne Wertschöpfungskette in der Region an. Lassen Sie uns dieses Ziel gemeinsam verfolgen!